• Bingo, Bier und Jukebox: Wie Berliner Kneipen der Krise trotzen
    https://www.berliner-zeitung.de/panorama/bingo-bier-und-jukebox-eckkneipe-kupferkanne-wie-berliner-kneipen-d

    Die Sprechfunk Zentrale der Innung quäkte „Schulli Steinmetz-Alvensleben“. Das klingt mir immer noch im Ohr, obwohl mit Sprechfunkvermittlung schon seit Jahren Schluß ist. Bei „Erster Meldung“ fuhr man da nur hin wenn man eben nicht fahren musste, sondern zufällig schon vor der Tür stand. Gerade einen Kandidaten abgeliefert. Halb besoffen rein, sturzbesoffen raus. Das ging wie die Drehtür. Immer reingehen und Gast auf Transportfähigkeiz prüfen. Ab zweieinhalb bis drei Promille ist die Bullerei zuständig für die „hilflose Person“. Alles darunter ist gebongt. Wir sind ja tolerant.

    Die Kupferkanne war eine der Absturzkneipen , unendlich ergiebige Quellen für Suffkes, Patienten und Mörder Fahrgäste (siehe https://txsl.de/uli-hannemann-taxiglossar.html ). Alle zehn Minuten schreit ein Strammer Max nach seinem Gummi . Der erste Dialog mit dem Fahrgast im Auto geht dann so : „Haste wat dajejen wennick rooche? Nö, is jut, man jönnt sich ja sonst nüscht.“ Mit dem kann man sich zumindest über das Fahrziel verständigen. Es geht nie weit. Der Weg von der Kiezkneipe nach Hause um die Ecke ist zu Fuß einfach nicht mehr machbar. Dafür gibts meistens ordentlich Schmalz.

    Lageplan Kupferkanne Steinmetz- Ecke Alvensleben
    https://www.openstreetmap.org/node/4967649020

    Alles Vergangenheit. Fahren die Gäste heute noch Taxi? Keine Ahnung, muss ich den Wirt bei Gelegenheit fragen. Falls ich sowieso in der Gegend feiern sein sollte und mich als Gast in den Laden reintraue. Der klassische Alkoholpegel führte zu erhöhtem Auf-die-Fresse-Risiko. Daran hat sich nichts geändert, am Alkohol-Auf-die-Fresse-Verhältnis.

    An den holzvertäfelten Wänden hängen Poster des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, dazu alte Mannschaftsfotos und Pokale. Der Geruch von Rauch liegt eigentlich immer leicht in der Luft. Die Kupferkanne in Berlin-Schöneberg ist eine Sportkneipe durch und durch. Junge Menschen würde man hier auf den ersten Blick eher nicht vermuten.

    Doch das Lokal ist seit einigen Jahren eine Art Hotspot für die jüngere Generation. Der Berliner Rapper Ski Aggu mit Skibrille drehte hier kürzlich ein Musikvideo. Entdecken Jüngere in Zeiten des Kneipensterbens die Schankwirtschaften wieder neu?

    Necip Cakir und seine Frau Rose-Gül Cakir betreiben die Kupferkanne in einer eher ruhigen Ecke Berlins seit knapp 40 Jahren. Mittlerweile seien rund 90 Prozent der Gäste Studierende, sagt Cakir, leidenschaftlicher Hertha-Fan. „Die Leute haben es probiert mit Cocktailbars, mit Schickimicki-Restaurants oder Shishabars. Das hat nicht so richtig funktioniert“, vermutet der 64-Jährige. „Die uralte Kiezkneipenkultur kommt wahrscheinlich wieder zurück.“

    Es sei toll, wenn sich Jüngere gemütlich in Kneipen setzen, ein Bierchen trinken und ins Gespräch kommen. Auf ihren Wunsch hin wird sogar seit einiger Zeit wieder Bingo gespielt. Rose-Gül Cakir meint: „Die kommen zur Gemütlichkeit wieder zurück.“ Rapper Ski Aggu sagte im vergangenen Jahr am Rande einer Preisverleihung: „Das ist kein Schickimicki, man geht einfach hin. Einfach noch so ’ne ehrliche Kneipe.“

    Urige Schankwirtschaften: Eher ein lokaler Trend

    Aus Sicht des Wirtschaftsgeografen Martin Franz handelt es sich aber um keinen flächendeckenden Trend, dass urige Schankwirtschaften generell wieder stärker vom jungen Publikum erobert werden. Franz forscht an der Universität Osnabrück unter anderem zur Zukunft der Kneipen. Es sei vielmehr ein „lokaler Trend, der an bestimmte Städte und bestimmte Szenen gebunden ist.“ Es könne mehrere Gründe haben, dass ein junges Publikum traditionelle Kneipen auswählt – zum Beispiel, weil Fußball gezeigt wird, die Musik angepasst wird oder wegen der Persönlichkeit eines Wirts, mit dem man ein Schwätzchen halten kann.

    „Diese Kneipen haben sich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst“, sagt Franz. Dazu hätten sie meist eine gute Lage, etwa nahe einer Uni. Ein grundsätzliches Problem in der traditionellen Gastronomie sei, dass sie relativ innovationsfeindlich gewesen sei. „Diejenigen, die eine Kneipe hatten, wollten meist auch nichts anderes als eine Kneipe zu betreiben und haben sich oft über die Jahre hinweg nicht angepasst.“


    Necip Cakir in seiner Kult-Kneipe: An den holzvertäfelten Wänden hängen viele Poster von Hertha BSC.Jörg Carstensen/dpa

    Starker Rückgang an Kneipen in Deutschland

    Grundsätzlich habe sich das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen verändert, so der Forscher. In Deutschland sei ein starker Rückgang an Kneipen zu erkennen. Das zeigen auch Zahlen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Wurden 2014 noch 31.650 Schankwirtschaften verzeichnet, waren es 2021 lediglich 19.201.

    Cakir und Rose-Gül hätten vor mehr als zehn Jahren mit wirtschaftlichen Problemen in der Kneipe gekämpft. Mit einer Gruppe jüngerer Menschen hätten die beiden überlegt, was man verändern könne. So kamen sie unter anderem auf die Idee, den Raum für Geburtstagsfeiern anzubieten, wie Cakir erzählt. Nach und nach habe sich die Kupferkanne bei jungen Menschen um die 20 herumgesprochen.

    Auch bei Annabel Lehmitz in der Hamburger Ratsherrn Klause ist das Hauptpublikum zwischen Mitte bis Ende 20. Die 33-jährige Gastronomin hat die urige Kneipe während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 von ihrem Vater übernommen. „Es ist schon so, dass man merkt, dass die Kneipe wiederkommt, auch bei den jungen Leuten“, sagt Lehmitz.

    In der Eckkneipe Zum Knobelbecher im Belgischen Viertel in Köln ist das Publikum einer Mitarbeiterin zufolge sehr gemischt. „Alt und Jung kommen zusammen, das schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Man weiß nie, wen man abends kennenlernt“, sagt Johanna Keuser. Im Keller könnten Gäste kegeln, oben laufe viel kölsche Musik und Schlager. Dazu zeigt der Knobelbecher im Veedel wie die Kupferkanne in der Hauptstadt auch Fußball – allerdings nicht Hertha, sondern den 1. FC Köln.

    Eine noch größere Rolle als Treffpunkt für junge Leute kommt Kneipen der Dehoga zufolge in den Kleinstädten oder auf dem Land zu. „In der Corona-Zeit wurden sie schmerzhaft vermisst, umso mehr genießen es die Menschen heute, auszugehen und entspannt zusammenzukommen“, hieß es. Kneipen seien weiter die öffentlichen Wohnzimmer der Gesellschaft.

    #Berlin #Schöneberg #Alvenslebenstraße #Steinmetzstraße #Kneipe #Drogen #Alkoholismus

  • German politician Beck apologizes for drug scandal – DW – 04/13/2016
    https://www.dw.com/en/german-lawmaker-volker-beck-apologizes-for-drug-scandal/a-19184941

    Ein typischer Grüner : Rebellisch und ökologisch vor laaanger Zeit, dann angepasst, dass verkokst und nun nur noch liberal. Die Bürgerkinder wurden selber Bürger. Wen wunderts.

    High-profile Greens politician Volker Beck has paid a 7,000-euro fine for drug possession, effectively ending the case in the investigation stage. The lawmaker lamented his actions, calling them “wrong and dumb.”

    https://static.dw.com/image/19184629_605.webp
    Image: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

    German authorities ended the probe against Beck, describing the possession charges as a “minor offense,” a spokesman for Berlin prosecutors said on Wednesday.

    The long-time Bundestag member was arrested in early March with 0.6 grams of a “suspicious substance,” which the media claimed to have been crystal meth.

    On Wednesday, Beck confirmed that the officials had ended the preliminary proceedings after agreeing on a 7,000 euro ($7,900) fine.

    “My behavior was wrong, and dumb,” the lawmaker said, reading out a statement to reporters in Berlin.

    Beck also apologized for a statement he made after the arrest, where he referred to his liberal political attitudes towards drug use. His colleagues have since accused the politician of trying to justify breaking the law with party policy.

    Marijuana vs. meth

    Like many members of the Greens party, Beck has called for legalization of cannabis and drug consumption in general. Crystal meth, however, is a highly addictive and damaging drug.


    Beck is a well-known fighter for minority rightsImage: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

    In his address on Wednesday, Beck said that he did not mean to say that his behavior had been harmless.

    The earlier statement “could have been misconstrued, and I apologize for it,” he told reporters.

    Still in Bundestag

    After the arrest, Beck resigned from several of his posts, including his role as Chair of the German-Israeli Parliamentary Friendship Group, and the Greens party spokesman for internal and religious affairs.

    At the same time, Beck did not give up his parliamentary mandate and remains on sick leave.

    According to sources cited by the AFP news agency, Beck now intends to discuss his political future with other Greens party lawmakers. His return to the spokesman post, however, remains unlikely.

    #Deutschland #Politik #Grüne #Drogen

  • Polizei ermittelt in 35 Fällen : Immer mehr Kokain-Taxen in Berlin unterwegs
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/immer-mehr-kokain-taxen-in-berlin-unterwegs-li.354

    In letzter Zeit wird nur noch über reichlich komische Taxis berichtet.

    21.10.2019 - Call-Center sollen die Koks-Taxen steuern, geliefert wird in 13 bis 30 Minuten.

    BerlinDie Berliner Polizei hat laut einem Medienbericht zunehmend den Drogenhandel mit sogenannten Kokain-Taxis im Blick. Von Mai bis Oktober seien 35 Ermittlungsverfahren dazu aufgenommen worden, berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Montag und berief sich auf Polizei-Angaben. Eine Behördensprecherin konnte sich zunächst nicht zu den Zahlen äußern.

    Laut RBB werden solche Fälle angesichts eines erheblichen Anstiegs seit Mai systematisch erfasst. Die Drogenlieferungen werden demnach aus Call-Centern gesteuert. An den Kunden übergeben werde der Stoff teils innerhalb von 15 bis 30 Minuten, meist im Auto.

    Im Mai war die Festnahme zweier Männer in Berlin bekannt geworden, die ihre Kunden per Kokain-Taxi versorgt haben sollen. In einem verdächtigen Fahrzeug waren ein Kilogramm Kokain mit einem Marktpreis von etwa 40.000 Euro sowie zwei Schreckschusswaffen beschlagnahmt worden.

    Im August 2018 hatte es im Zusammenhang mit Drogentaxis auch Ermittlungen gegen Mitglieder einer arabischstämmigen Großfamilie gegeben. Die Ermittlungsbehörden berichteten damals vom Fund von 2,4 Kilo Cannabis in einem Auto. Beschlagnahmt wurden demnach 200.000 Euro Bargeld sowie mehrere Autos.

    Polizeibericht : Beim Drogenhandel beobachtet - Festnahme
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/polizeibericht-berlin-li.1011

    25.1.2020 - Polizisten haben am Freitagabend einen Drogenhändler in Friedrichshain festgenommen. Die Ermittlungen der zivilen Einsatzkräfte führten auf die Spur des 25-jährigen Fahrers eines sogenannten „Koks-Taxis“. Der ließ in der Petersburger Straße einen Mann in sein Fahrzeug einsteigen und fuhr mit diesem zu einem Geldautomaten. Kurz darauf begab sich der mutmaßliche Käufer im Alter von 30 Jahren zurück zum Fahrzeug und verließ kurz darauf zu Fuß den Bereich. Bei seiner Überprüfung hatte er die zuvor gekaufte Droge noch in der Hand. Etwa zeitgleich fuhren Einsatzkräfte dem mutmaßlichen Händler hinterher und stoppten den VW-Fahrer in der Frankfurter Allee. Beim Durchsuchen des Pkw fanden die Beamten 34 Verkaufseinheiten Kokain. Darüber hinaus knapp 1500 Euro Bargeld und zwei Handys, die neben den Drogen und dem Fahrzeug beschlagnahmt wurden. Der 25-jähirge Tatverdächtige wurde festgenommen und der Kriminalpolizei überstellt.

    #Berlin #Kriminalität #Drogen

  • Bezirk-O-Mat für Berlin: Zehn Kreuzchen für eine gute Entscheidung - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirk-o-mat-fuer-berlin-zehn-kreuzchen-fuer-eine-gute-entscheidung/13980092.html


    Berlinspezialist werden. Wer etwas Zeit investiert und alle Punkte durchliest, kennt dananch die wichtigsten Fragen und Lösungen, mit denen die Parteien in den Bezirken Wähler gewinnen wollen.

    Testen Sie den Bezirk-O-Mat: Das Angebot des Tagesspiegels informiert prägnant über Bezirkspolitik. Bewerten Sie zehn Thesen und erfahren Sie, wie groß Ihre Übereinstimmung mit welcher Partei ist.

    Die Fragen

    #Charlottenburg-Wilmersdorf

    Der Bezirk soll nach dem viel kritisierten Umbau der #Tauentzienstraße den Mittelstreifen noch einmal neu gestalten lassen.

    Das ICC soll als Kongresszentrum saniert werden.

    Grünflächen und Kleingärten im Bezirk müssen besser geschützt werden.

    Der #Olivaer_Platz soll nach den Plänen des Bezirksamts umgestaltet werden, so dass die Häfte der Parkplätze entfällt.

    Der Bezirk soll die Investorenpläne ablehnen, beim geplanten Umbaus des Ku’damm-Karrees die Ku’damm-Bühnen abzureißen und dafür ein neues #Theater im Kellergeschoss zu errichten.

    Das Bezirksamt soll sich dafür einsetzen, dass die Eintrittspreise im wiedereröffneten Strandbad Halensee gesenkt werden.

    Die Zahl der Feste und Veranstaltungen auf dem #Breitscheidplatz soll reduziert werden.

    Im Bezirk soll es mehr Zonen mit #Parkraumbewirtschaftung geben.

    Es sollen #Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Die U1 soll von der #Uhlandstraße bis mindestens #Adenauerplatz verlängert werden.
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    #Friedrichshain-Kreuzberg

    Spätis soll es erlaubt werden, an Sonntagen regulär zu öffnen.

    Der Bezirk soll weniger Parkplätze im öffentlichen Straßenland zur Verfügung stellen, um mehr Flächen für andere Zwecke nutzen zu können.

    Die #Bergmannstraße soll zur Begegnungszone umgebaut werden.

    In einigen Straßen, in denen besonders viele Touristen und Partygänger unterwegs sind, soll ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum gelten.

    Der Bezirk soll darauf hinwirken, dass die Berliner Polizei ihre Null-Toleranz-Strategie im #Görlitzer_Park fortsetzt.

    Die Bezirkspolitik soll darauf hinwirken, dass die Polizei mit einer Strategie der ausgestreckten Hand versucht, den Konflikt rund um die Rigaer94 zu befrieden.

    Friedrichshain-Kreuzberg ist einer von nur zwei Bezirken, die nicht beim Online-Meldesystem der Berliner Ordnungsämter mitmachen. Das soll sich ändern.

    Im Bezirk soll es mehr Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.

    Es sollen mehr Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Die M10 soll von der #Warschauer Straße aus nach Kreuzberg verlängert werden.
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    #Lichtenberg

    In #Karlshorst und #Rummelsburg sollen neue #Grundschulen gebaut werden.

    Der stark frequentierte S-Bahnhof #Nöldnerplatz soll innerhalb der nächsten fünf Jahre Fahrstühle erhalten.

    Bei Neubauten von Wohnhäusern soll es einen Zwang zum Bau von Tiefgaragen geben.

    An der #Rummelsburger_Bucht und im #Landschaftspark_Herzberge sollen öffentliche Toiletten gebaut werden.

    An großen Kreuzungen sollen mehr Blitzer aufgestellt werden.

    Es sollen Maßnahmen getroffen werden, um die Wasserqualität der Rummelsburger Bucht in den nächsten fünf Jahren so zu verbessern, dass wieder gebadet werden kann.

    Der Bezirk soll im Verhältnis zum Senat mehr Kompetenzen erhalten, um seine eigenen Angelegenheiten zu regeln.

    Im Bezirk soll es Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.

    Es sollen Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    In den nächsten fünf Jahren sollen an allen Hauptverkehrsstraßen Lichtenbergs breite #Radstreifen gebaut werden.
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    #Marzahn-Hellersdorf

    Marzahn-Hellersdorf braucht mehr Radwege.

    Mit der Verlängerung der Märkischen Allee nach Köpenick (Tangentiale Verbindung Ost, TVO) soll gleichzeitig eine Bahnstrecke für den Nahverkehr gebaut werden ("Schienen-TVO").

    Der Bezirk muss mehr Ressourcen in den Kampf gegen politischen Extremismus investieren.

    Mehr Schulen im Bezirk sollen in #Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden.

    Der Bezirk soll im Verhältnis zum Senat mehr Kompetenzen erhalten, um seine eigenen Angelegenheiten zu regeln.

    Zur Finanzierung von wichtigen Investitionen soll der Bezirk grundsätzlich bereit sein, Schulden zu machen.

    Bisher werden die Stadtratsposten nach Fraktionsstärke aufgeteilt, so dass es im Bezirk keine regierende Koalition gibt. Das soll sich ändern, damit es auch im Bezirk Regierung und Opposition gibt ("#politisches_Bezirksamt").

    Marzahn-Hellersdorf braucht mehr sozialen Wohnungsbau.

    Im Bezirk soll es Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.

    Es sollen Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.
    –---

    #Mitte

    Die Straßen rund ums #Brandenburger_Tor sollen weniger oft als bisher für Veranstaltungen und Großpartys gesperrt werden.

    Es sollen mehr Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Die Mitarbeiter des Ordnungsamts sollen schärfer gegen organisierte Bettlerbanden vorgehen.

    Am #Alexanderplatz soll es eine Videoüberwachung geben.

    Die Pferdekutschen, mit denen Touristen die Stadt besichtigen, sollen verboten werden.

    Die #Straßenbahn soll vom #Hauptbahnhof nach #Moabit verlängert werden.

    Die #Spree soll in der Innenstadt wieder zur Badestelle werden.

    Die Alte Mitte zwischen Fernsehtum, Rotem Rathaus und Spree soll neu bebaut werden.

    Der Bezirk soll gezielt dagegen vorgehen, dass im Internet eigentlich verbotene Ferienwohnungen angeboten werden, auch wenn es sich um „Kleinanbieter“ handelt.

    Im Bezirk soll es mehr Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.
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    #Neukölln

    Die illegale Entsorgung von Sperrmüll auf der Straße soll mit empfindlichem Bußgeld, beispielsweise 500 Euro, belegt werden.

    Auf großen Verkehrsachsen wie #Sonnenallee und #Karl-Marx-Straße sollen durchgehend Radwege angelegt werden.

    Die U7 soll verlängert werden, um bei der Eröffnung des #BER ein Verkehrschaos zu vermeiden.

    Spätis soll es erlaubt werden, an Sonntagen regulär zu öffnen.

    Der Bezirk soll sich dafür einsetzen, dass die Polizei die #Hasenheide zu einem Einsatzschwerpunkt macht, um den #Drogenhandel zu bekämpfen.

    Das Ordnungsamt soll gegen die permanente Verletzung des Rauchverbots in Kneipen und Bars vorgehen.

    Der Bezirk soll in #Nordneukölln einen Jugendtreff einrichten.

    Die #Weserstraße soll ausschließlich von Anwohnern mit Autos befahren werden dürfen.

    Der Bezirk soll gezielt dagegen vorgehen, dass im Internet eigentlich verbotene Ferienwohnungen angeboten werden, auch wenn es sich um „Kleinanbieter“ handelt.

    Es sollen mehr Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.
    –---

    #Pankow

    Die U2 soll über den #Bahnhof_Pankow hinaus verlängert werden.

    Es sollen in mehr Straßen Tempo-30-Zonen eingerichtet werden.

    Es ist vertretbar, wenn Schulkinder wegen des Mangels an Schulplätzen in einen angrenzenden Bezirk fahren müssen.

    Der #Flughafen_Tegel soll auch nach der Eröffnung des BER offen bleiben.

    Die #Elisabeth-Aue soll wie geplant mit bis zu 5000 Wohnungen bebaut werden.

    Spätis soll es erlaubt werden, an Sonntagen regulär zu öffnen.

    Es sollen mehr Parkplätze für Car-Sharing-Anbieter zur Verfügung gestellt werden.

    Das Grillen im Mauerpark soll verboten werden.

    Wer den Kot seines Hundes nicht entsorgt, soll ein empfindliches Bußgeld zahlen (z.B. 500 Euro).

    Es sollen mehr Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.
    –---

    #Reinickendorf

    Der Flughafen Tegel soll auch nach der Eröffnung des BER offen bleiben.

    Das #Strandbad_Tegel soll wieder geöffnet werden.

    Auf dem #Hermsdorfer_Damm soll nachts Tempo 30 eingeführt werden.

    Die Öffnungszeiten der Bürgerämter sollen am Abend deutlich ausgedehnt werden.

    Die Polizeipräsenz vor allem auf den U-Bahnhöfen #Kurt-Schumacher-Platz und #Alt-Tegel soll verstärkt werden.

    Im Bezirk soll für mehr Kieze ein Quartiersmanagement eingerichtet werden.

    Der Bezirk soll auf den Hauptstraßen mehr Radstreifen einrichten.

    Im Bezirk soll es Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.

    Es sollen Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Die U8 soll ins Märkische Viertel verlängert werden.
    –---

    #Spandau

    Die S-Bahn soll nach #Falkensee verlängert werden.

    Neue Radwege an der #Heerstraße (Ost-West) und #Klosterstraße (Nord-Süd) müssen bei der Verkehrsplanung des Bezirks Priorität haben.

    An allen Spandauer Schulen soll es kostenloses W-LAN geben.

    Der Flughafen Tegel soll auch nach der Eröffnung des BER offen bleiben.

    Ab 22 Uhr soll Tempo 30 auf der #Heerstraße gelten, um Anwohner vor Lärm zu schützen.

    Die U-Bahn soll nach #Staaken verlängert werden.

    Die Zahl der Feste und Veranstaltungen in der Altstadt soll reduziert werden.

    Am Rathaus und an der Heerstraße sollen feste Blitzer installiert werden.

    Der #Landschaftspark_Gatow soll gebaut werden.

    Wichtige Hauptverkehrsstraßen zwischen Spandau und Brandenburg müssen dringend ausgebaut werden.
    –---

    #Steglitz-Zehlendorf

    Ein neues Amt soll landesweit für die Sanierung von Schulen zuständig sein, um die Probleme auch in Steglitz-Zehlendorf zu lösen.

    Es soll eine Straßenbahnlinie vom #Alexanderplatz zum #Rathaus_Steglitz gebaut werden.

    Am #Schlachtensee und an der #Krumme_Lanke soll es rund ums Jahr erlaubt sein, mit seinem Hund am Wasser spazieren zu gehen.

    Auf der #Stammbahn zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz soll ein Radschnellweg gebaut werden.

    An der #Sachtlebenstraße soll ein Stadion für den Berliner Rugbyclub gebaut werden.

    Der Bezirk soll an mehr Wohnstraßen Tempo 30 einführen, um die Anwohner vor Lärm zu schützen.

    Der #Forschungsreaktor in Wannsee soll abgeschaltet werden.

    Im Bezirk soll es mehr Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.

    Es sollen Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Der Bezirk soll mehr Spielplätze bauen.
    –---

    #Tempelhof-Schöneberg

    Es soll rund um den #Straßenstrich in der #Kurfürstenstraße einen #Sperrbezirk geben.

    Die #Begegnungszone in der #Maaßenstraße soll zurückgebaut werden.

    Auf typischen Raserstrecken sollen zur Abschreckung Bodenschwellen und Blitzer installiert werden.

    Der Flughafen Tempelhof soll vorerst weiter als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden.

    Der Bezirk soll sich auch jetzt noch dafür einsetzen, dass für die Dresdner Bahn in #Lichtenrade ein Tunnel gebaut wird.

    Mehr Parks sollen von der BSR gereinigt werden.

    Es soll ein neuer Versuch unternommen werden, das #Tempelhofer_Feld zu bebauen.

    Es sollen weitere #Parkraumbewirtschaftungszonen eingerichtet werden.

    Es sollen mehr Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Eine Radwegalternative soll parallel zur B96 gebaut werden.
    –---

    #Treptow-Köpenick

    Der Bezirk soll einen Radverkehrsbeauftragten einstellen, damit Sanierung und Neubau von Radwegen endlich vorankommen.

    Der Bezirk soll in der Altstadt von Köpenick ein Parkhaus bauen lassen, um das wilde Parken auf Brachen und an den Straßen einzudämmen.

    Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche sollen kostenlos werden, damit sie von bedürftigen Familien stärker genutzt werden (FEZ, Schwimmbäder, Sternwarte usw.).

    Das #Strandbad_Müggelsee soll zu einem „Wannsee des Ostens“ ausgebaut werden, mit Restaurantbetrieb, Geschäften und kostenpflichtigem Eintritt.

    Der #Müggelsee soll teilweise für Wassersportler gesperrt werden, wie von der Senatsumweltverwaltung geplant.

    Öffentliche Parkflächen sollen für Festivals und private Feiern für einen begrenzten Zeitraum vermietet werden (Beispiel: Lollapalooza im Treptower Park).

    Es sollen mehr Milieuschutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen erschwert ist.

    Die #Leinenpflicht für Hunde in großen Wäldern und Parkanlagen soll abgeschafft werden.

    Der Bezirk soll Räume für Künstler und Kulturanbieter (etwa die leerstehende Bärenquell-Brauerei) günstig zur Verfügung stellen oder subventionieren, um das kulturelle Angebot im Bezirk zu stärken.

    Im Bezirk soll es Zonen mit Parkraumbewirtschaftung geben.

    #Berlin #Politik #Wahlen

  • Koks-Emil, ein Berliner Kokainverkäufer 1929
    http://grossstadtgeschichten-berlin.de/items/show/616

    Bildunterschrift von 1929

    Berlin, „Koks Emil“ der Kokain-Verkäufer.

    Mit Kamera und Blitzlicht durch die nächtliche Grossstadt Berlin!

    Die nächtliche Grossstadt bietet dem Foto-Reporter vielerlei Objekte für seine Kamera. Wenn nach Mitternacht die Polizeistunden eingetreten ist, entwickelt sich in den Strassen der Grossstadt das Nachtleben. Unsichere Existenzen, wie Kokain-,Likör- und Zigaretten-Verkäufer, und Falschspieler suchen ihre Opfer.

    In ständiger Flucht vor der Polizei!

    „Koks Emil“ der schlimmste Parasit der Grosstadt. Er verkauft in kleinen Kapseln das Kokain. Die Prise kostet M 5,-. Seine Opfer bestehen zum grössten Teil aus der Damenhalbwelt. Der „Spanner“, stets im Hintergrund, warnt beim näherkommen Fremder durch einen Pfiff den Kokainverkäufer.

    Aktuelle-Bilder-Centrale, Georg Pahl (Bild 102),

    Signatur des Bundesarchivs: Bild 102-07741.

    #Photographie #Berlin #Geschichte #Drogen

  • Bundespolizei B on Twitter: „Mann stürzte am S-Bhf. #WarschauerStr von Brücke, weil sein Handy ins Gleis fiel -Ermittlungen dauern an #bpol #SBahn
    https://twitter.com/bpol_b/status/732117995481354241

    Mann stürzte am S-Bhf. #WarschauerStr von Brücke, weil sein Handy ins Gleis fiel -Ermittlungen dauern an #bpol #SBahn

    https://www.flickr.com/photos/distelfliege/12656497894

    Flickr

    Friedrichshain Mann will Handy festhalten und stürzt von Warschauer Brücke
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/friedrichshain-mann-will-handy-festhalten-und-stuerzt-von-warschaue

    So weit, so schlecht. Der Grund für die zahlreichen Unfälle junger Fußgänger auf dieser Brücke und anderswo in der Stadt ist leicht gefunden:

    Zu viel drugs & alcohol , zu wenig sex & rock’n’roll .

    Möglich macht das eine unendliche Zahl an so genannten Spätis, dem legalen Pendant der Drogendealer von RAW und Görlitzer Park. Die fanatischen Freihandels-Imame von der Frankfurter Zeitung finden das toll.

    Kiosk-Recherche: Ohne Späti kein Berlin
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kiosk-recherche-ohne-spaeti-kein-berlin-14232011.html?printPagedArticle=true#pa

    Leben in Berlin
    Der nächste Späti ist immer in Sichtweite
    Mensch ist man dort, wo sie zu meinem Hund „meine Sonne“ sagen: Der Spätkauf ist in Berlin nicht nur Einkaufsgelegenheit, sondern auch soziales Zentrum ganzer Nachbarschaften.
    17.05.2016, von KLAUS UNGERER

    Vielleicht fünfhundert Meter lang ist die Gleimstraße, sie verbindet die unerträglicheren Teile von Berlin-Kinderwagenberg, durchs angenehm gemischte Gleimviertel hindurch, mit dem Tunnel zum Wedding. Hier gehe ich oft entlang, mit dem Hund oder einfach so. An den ganzen Inder- und Thaischuppen gehe ich ungerührt vorbei, da können die noch so sehr vor ihrem Laden stehen und mir zugrinsen. Die Spätis aber, vier Stück allein auf der Südseite, sie kenne und liebe ich alle. Späti, so heißen in Berlin die Kioske, sie sind gefühlt überall, und sie sind immer für dich da, Tag und Nacht, jahraus, jahrein, während drumherum die Läden aufpoppen und vergehen.

    Jeden Späti liebt man anders. In meinem ersten Gleim-Lieblingsspäti etwa sagen sie zwar kaum Hallo und Tschüs. Dafür haben sie dort einen billigen No-Name-Energydrink, mit dessen Erwerb ich das Red-Bull-Imperium vernichte. Hier bin ich eine Art Stammkunde. Niemand lässt sich das jemals anmerken, keine von den Kassendamen hat jemals eine unnötig freundliche Miene gezeigt. Aber die Dose verkaufen sie anstandslos. Und vor sich haben sie in einem Körbchen verstörend liebevoll gepackte Tütchen voller Süßkram stehen, die man immer gar nicht recht zuordnen kann. Ich vermute, sie haben noch eine knuffige Kopftuch-Omi irgendwo weiter hinten sitzen, zwischen den Bierkisten.

    Der Sonntag, an dem die Zahnpasta alle ist
    Zweihundert Meter westwärts kommt der nächste Lieblingsspäti. In dem bin ich fast noch nie Kunde gewesen, denn er hat eigentlich auch nie geöffnet. Jeden Tag gehe ich daran vorbei, immer ist er geschlossen, und immer überlege ich: Ja, klar, ich kann mir das Geschäftsmodell Späti eh nur als Geldwaschanlage erklären – wieso dann überhaupt aufmachen, wo man das Geld doch nur einmal im Monat oder so in die Kasse legen muss. So denkt einer sich das. Bis eines Montags eine wirklich äußerst hinreißende Freundin spät in der Nacht auf Berlinbesuch kommt, alle Kneipiers und Clubbesitzer bereits ihre Rollos runtergelassen haben, man unbefeuchtet auf der Gleimstraße sitzt, und es dann aber, aus dem sonst immer geschlossenen Späti aus dem Fenster leuchtet. Und der Mann drinnen einem zwei Bier für drei Euro verkauft, mitten in der Montagnacht, das Selbstverständlichste auf der Welt.

    Berlin ist ein Späti. Anders lässt sich das kaum sagen. Gewiss, es gibt zwischendrin Fahrradwege, Schuhgeschäfte, Polizeireviere, Drogeriemärkte. Aber sie alle sind doch nur pittoreske Blüten, gewachsen auf einer großen grünen Wiese von Spätis. Der nächste ist immer höchstens hundert Meter entfernt. Er hat alles. Jahrelang hast du da abends nur dein Rotkäppchen-Piccolöchen geholt. Dann kommt der Tag, an dem die Zahnpasta alle ist, und es ist ein Sonntag. Mutlos traust du dich in deinen Stammspäti hinein. . . gar kein Thema!

    Meine Lauge, mein Späti, mein Sitzplatz in der Sonne
    Der Spätimann zeigt dir einen nie beachteten Winkel des Ladens, da ist alles, von der Seife bis zum Katzenfutter. Nicht mal sonderlich teuer. Ohne Späti kein Berlin. Wer hier lebt, hat unter der Woche keine Zeit zum Einkaufen. Oder er lebt eben das Berliner Leben, in dem man sich nicht unnötig Stress machen muss. Da ist Sonntag früh auch mal das Klopapier alle. Weil man nicht dran gedacht hat. Muss man ja auch nicht. Man kann ja jederzeit zum Späti gehen. Der hat sonntags auf. Was allerdings nicht erlaubt ist. Aber wen schert das schon. Das ist ja schließlich Berlin hier.

    Zuletzt haben die Spätibesitzer einen Verein gegründet, um ihr und unser aller Gewohnheitsrecht in ein sicheres Format zu bringen. Aus anderen Bezirken hört man ja schlimme Dinge, dort soll es mitunter wildgewordene Einzelpolizisten geben, die mit Anzeigen vorgehen gegen die geöffneten Paradiese. Verrückte Welt! Ich schlendere im Strahlen eines Supersonntags zu meinem dritten Gleimspäti, einer Art kleiner Supermarkt, in dem ich leckeres Tomatenkouskous bekommen kann in maßvollen Portionen, oder eine okaye Laugenstange mit Käse, einen gar nicht mal so ungenießbaren Kaffee. Meine Lauge, mein Späti, mein Sitzplatz in der Sonne.

    Wo alle Fragen sich selbst eine Antwort geben
    Für umme kann ich hier schmausen und schmöken und kann sie auf mich wirken lassen: Die Radfahrer-Touri-Armaden, die ungelenk in die Sonnenburger Kirschblütenpracht einbiegen. Die Kleinfamilien, deren Vorstand die Tochter anherrscht, weil Mama und Papa sich jetzt der weiteren Sonntagsplanung widmen müssen. Den aus einer nahegelegenen Wohnküche gepurzelten Prenzlpapa mit Kind auf dem Arm, der kurz in den Späti rein- und dann mit einem Liter Biomilch wieder rausschlufft. Jungmänner aus aller Welt, die ihren Stolz kaum unterdrücken können: Dass man hier einfach so eine Flasche Bier koofen und mit dem Bier dann durch den Park loofen kann. Der Spätimann setzt sich zu mir, ich weiß nicht mal wie er heißt, vermutlich Mustafa.

    Mustafa fragt mich, ob ich schon im Mauerpark war, da sei wohl irgendwas los, und da hat er mich schon am Stichwort gepackt. Ich könne, sage ich, immer gar nicht begreifen, was die Leute am Mauerpark fänden, der Welt hässlichster Flecken sei der, Todesstreifen voller Kronkorken und Scherben, ich als Hundebesitzer wüsste da ein blutiges Lied zu singen, und dann diese furchtbar schlechten Bands, die dort, am besten drei gleichzeitig, ihren Schrott zum Vortrag bringen. Mustafa weiß, was ich meine, wir reden über miese Performances, reden über schlechten deutschen Hiphop, kommen auf die Boatengbrüder, mit denen Mustafa, natürlich, außer mit Jerome, aufgewachsen ist im Wedding damals. Dann muss er wieder rein, ich hatte ihn noch nach der Sonntagsöffnung fragen wollen, aber egal. Die Sonne scheint, wir sind in Berlin. Hier geben alle Fragen sich selbst eine Antwort, und die Antwort ist: Mach halt einfach.

    Im Übernächsten regiert orientalische Gastlichkeit

    Meine innere Uhr sagt, ich soll weitergehen, und ich strebe dem Falkplatz zu, am vierten Lieblingsspäti vorbei, da, wo die süßen Türkinnen immer ein Leckerli für den Hund parat haben, wo es zu den Zigaretten ein Lächeln gibt, und wo sie „meine Sonne“ sagen zu meinem Hund. Das ist der Lieblingsspäti meines Hundes. Von hier an kann es langsam Mittag werden, man hat ja die gute grüne Wostokbrause dabei, Estragon/Ingwer, sie hilft einem die nächste leichte Steigung hoch, dem Zentralgestirn folgend in seinem Aufwärtsstreben, in den Jahn-Sportpark, an einem italienischen Eiswagen vorbei, den hoffentlich niemand verbieten will, an der Schmelinghalle vorbei, auf deren Dachwölbung der Löwenzahn blüht, an der 2. A-Jugend des SV Empor vorbei, die gerade gegen Adlershof spielt, vielleicht sogar, die Strenge der Späti-Berichterstattung verlassend für Minuten, an der dortigen Wurstbude vorbei, um etwas Warmes in den Magen zu kriegen.

    Ein hoch verdientes 2:0 später zieht es einen zur Schönhauser Allee, wo ein Lieblingsspäti, der mit dem bärtigen Verkäufer im Herthatrikot aus unverständlichen Gründen tatsächlich geschlossen hat, so dass man bis zum übernächsten Lieblingsspäti fast ein wenig Durst bekommt. Dort aber regiert orientalische Gastlichkeit, der Späti eröffnet die Kastanienallee an ihrem Nordende mit einem ausladendem Gemüseangebot, mit Cola in allen Zuckerabstufungen, mit frischen Schafskäse-Brotaufstrichen, Oliven, einem großen Chipsständer und selbstredend mit türkischem Honig und Sesamriegelchen an der Kasse.

    Der soziale Höhepunkt des Tages naht

    Der Nachmittag entfaltet seine verblüffende Maienpracht, man hat gerade mal zehn Euro ausgegeben bislang. Zur Feier der Lage setzt man sich auf ein paar stehen gebliebene Bänke vorm Prater, nimmt einen Mango-Ayran zu sich und „Mr. Tom“, so sammelt man Kraft für den übrigen Tag. Man sieht die Straßenbahn anrollen, anhalten und minutenlang nicht mehr losfahren, weil die Fahrerin erst mal sehr geduldig einem Rollstuhlfahrer an Bord helfen muss. Man ignoriert, die Oderberger hinunter, all die grauslichen Außenrestaurationen voller Menschen, die aufs Essen warten oder auf ein Gesprächsthema oder dass ein außergewöhnlicher Blick sie trifft.

    Man nähert sich dem sozialen Höhepunkt des Tages: Vorm Späti am Ende der Oderberger habe ich kürzlich einen ganzen Nachmittag mit der Malerin Esther gesessen, wir haben den Türkenboys ihren zusammengezimmerten Sitzplatz vorm Laden wegokkupiert, und die netten Türkenboys haben uns Kaffee für je 1 Euro gebracht, auch Zucker und Milch, und sich mit keiner Silbe beschwert. Da haben wir uns, gut besonnt, unsere Lebenslagen auseinandergesetzt. Und da man das gar nicht oft genug tun kann, habe ich Esther eben angetextet, sie solle doch kommen, Spätirecherche!

    Immer wieder Limonenbier
    Und bevor Esther eintrifft, begegnet mir noch eine Hamburger Richterin, die ich Berufs halber zu kennen beliebe, und weil es so ein hinreißender Tag ist, hat die Hanseatentochter glatt vergessen, dass wir uns stets sehr förmlich begrüßen, und so lassen wir uns zwischen tätowierten Italienerinnen und Rastadänen, Studienratsfamilien aus Hameln, französischen Barfußphilosophen, glotzäugigen Berliner Trinkern und überhaupt allen, denen die Sonne scheint, im Hier und Jetzt vorm Späti nieder, der heute ein Bienenstock ist. Im Sekundentakt entern die Leute den Laden, vom Mauerpark herüberstromernd meistens, jedem geben die netten Boys, was er mag, und als wir gut durch sind, setzen Esther und ich uns in einen schattigen Hauseingang nebendran, bis einer der Boys sagt, hier, wir könnten uns doch auch eine Getränkekiste nehmen zum Sitzen.

    Wir erzählen uns die neuesten Döntjes mit frischen Überlegungen dazu, dann auch ein paar ältere Schoten, sehr lachen wir, als ich statt „lebbar“ „Lepra“ verstehe, so geht der Tag dahin, und immer mal wieder verschwinden wir Richtung Limonenbier, bis schließlich die Enden der Erzählung sich wieder treffen, ich meine Spätirecherche referiere und Esther berichtet: In ihrem Lieblingsspäti stehe an der Kasse eine freundliche vietnamesische Dame. Und wann immer man hereinkomme, singe sie gerade Karaoke. Viele warteten hier mit dem Bezahlen, bis sie ausgesungen habe, Kenner aber wüssten: Die Dame kann problemlos – „Aaaaaaah, eins dreißig, oooooh“ – singen und gleichzeitig den Wirtschaftskreislauf am Laufen halten. Ich schmeiß mich weg. „Wirklich!“ Sagt Esther. „Willst du sehen? Gehen wir hin?“ Was für eine Frage.

    #Berlin #Tourismus #Alkohol #Drogen #Freihandel #disruption #Ladenschluß #Unfall

  • Nach erneutem Sturz von der Warschauer Brücke: „Es wundert nicht, dass mal einer runterfällt“ - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-erneutem-sturz-von-der-warschauer-bruecke-es-wundert-nicht-dass-mal-einer-runterfaellt/12941052.html

    „Wir haben da klare DIN-Vorschriften, wie hoch wir ein Geländer bauen. Wir richten uns dabei nach der Fallhöhe. Das können wir nicht bei jeder Brücke individuell entscheiden.“ Höhere Geländer, da ist sich der Kiosk-Kunde aus Marzahn sicher, würden sowieso nichts bringen. „Dann klettern die Chaoten da halt drüber. Wenn die betrunken sind oder #Drogen genommen haben, ist denen das egal.“

    Fotos (CC BY-SA 2.0): https://www.flickr.com/photos/ingolfbln

    Flickr

    #Berlin #Friedrichshain #Tourismus #Unfall #Alkohol

  • Luxus-Wohnen am Straßenstrich › BERLINER ABENDBLATT
    http://www.abendblatt-berlin.de/2016/02/09/luxus-wohnen-am-strassenstrich

    Berlin wird aufgehübscht. Rechnen wir mal nach, was so ein „Carré Voltaire“ bedeutet:

    Umsatz: 12.000m² * € 5000 = € 60.000.000

    Dazu kommen noch „Gewerbeeinheiten“ und Tiefgaragenplätze. Seien wir pessimistisch und gehen davon aus, dass nur sechzig Mille drin sind für die Immobilien-Promoter. Wenn die Käufer eingezogen sind, ist Schluß für die Christianes und Jimmys und ihren heroinmäßigen Regenbogen. Der Bezirk schließt dann noch den Sexspielplatz ab und gut ist.

    Hier könnte man sich fast freuen über Gentrifizierung, aber das wäre Quatsch. Wie man weiß, kann man Drogen und Prostitution nicht wegmachen. Verdrängen ist alles, was bestenfalls geht, solange restriktive Drogenpolitik und Zerstörung osteuropäischer Gesellschaften betrieben werden.

    Wo gehen sie dann hin, die Nutten und Junkies, die Zuhälter und Dealer? Wer weiß, vielleicht wird bis dahin die Deutsche Bahn so ruiniert sein, daß man wieder Lieder übers Damenklo aufm Bahnhof Zoo singen kann. Bis dahin kein Grund für Nostalgie, die Geschäfte laufen, gebumst und gedrückt wird immer.

    Das Bauvorhaben des Berliner Projektentwicklers Diamona & Harnisch entwickelt sich in direkter Nachbarschaft zu Deutschlands berühmtesten Straßenstrich. 127 hochwertige Eigentumswohnungen sind dort geplant. Mitte 2018 sollen die Luxusheime bezugsfertig sein.

    Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg zeigt sich erfreut. Denn damit geht der bislang dem Grundstück zugehörige Spielplatz in der Else-Lasker-Schüler-Straße 8 in Bezirkseigentum über. Eine entsprechende Vereinbarung konnte über das Stadtentwicklungsamt mit dem Investor getroffen werden, teilt Stadträtin Dr. Sibyll Klotz (Grüne) mit. Bislang war der Platz nur angemietet. Mit dem Übergang ins Eigentum ergeben sich neue Möglichkeiten, den Platz für Kinder und Jugendliche wieder sicher und attraktiv zu gestalten. Der Platz hatte in den vergangenen Jahren traurige Berühmtheit erlangt, weil er sich als Rückzugsort für die Ausübung der Straßenprostitution und den Drogenkonsum etabliert hatte. Die SPD-Fraktion drängt diesbezüglich auf eine zügige grundlegende Erneuerung des Spielplatzes. Christoph Götz, Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg: „Damit dann nicht die früheren Zustände wieder einkehren, werden nicht nur die ordentliche Ausstattung, sondern auch ein Konzept für die Pflege des Platzes, die soziale Kontrolle und eine sinnvolle Schlüssel-Regelung von großer Bedeutung sein.“

    „Mit dem Carré Voltaire entsteht ein eindrucksvolles Gebäude, das als sichtbares Zeichen für den Aufbruch des Quartiers an der Kurfürstenstraße gelten kann“, sagt Alexander Harnisch, Geschäftsführer von Diamona & Harnisch. Verteilt auf sechs Geschosse und zwei Staffelgeschosse entstehen hier rund 12.000 Quadratmeter Wohnfläche.

    Nina Hagen - Auf’m Bahnhof Zoo im Damenklo (1978)
    https://www.youtube.com/watch?v=_AmzEJ96ceg

    #Berlin #Prostitution #Drogen #Immobilien #Kurfürstenstraße #Else-Lasker-Schüler-Straße

  • Ballermann in Berlin: Partyvolk in Friedrichshain gerät außer Kontrolle - Berlin - Tagesspiegel
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/ballermann-in-berlin-partyvolk-in-friedrichshain-geraet-ausser-kontrolle/10312520.html

    Zehntausende auf dem Weg zur nächsten Party

    Unablässlich spucken S-Bahn, U-Bahn und Tram sie auf die Brücke. Kurz vor Mitternacht wird aus dem umtriebigen Menschengewusel ein Strom, der stetig Richtung Osten fließt, wo sich Warschauer und Revaler Straße kreuzen. Ganz deutlich sieht man noch die gelben Kreise und Linien, mit denen die Polizei einen Unfallort markiert hat: In der Nacht zu Donnerstag starb hier ein Motorradfahrer, die Spuren, so die Polizei, deuten darauf hin, dass er einem anderen Verkehrsteilnehmer, möglicherweise einem Fußgänger, ausgewichen ist. Bereits am Wochenende zuvor verletzte sich ein Radler schwer, als er in den Menschenmassen auf der Warschauer Brücke mit einem Fußgänger zusammenprallte. Hier kommen alle vorbei, die auf dem Weg sind zur Cocktail-Meile in der Simon-Dach-Straße oder in die Nachtclubs auf dem RAW-Gelände. Zehntausende sind es an jedem Wochenende.

    Saufen wie auf dem Ballermann

    In dieser Freitagnacht ziehen an der Kreuzung zunächst einmal ein paar Frauen die Aufmerksamkeit auf sich, die Plüschkostüme mit Entenschnabel tragen. Junggesellinnenabschied. Daneben tanzen acht Kerle, die Arme untergehakt, um einen neunten herum. Sie feuern ihn an, eine Flasche Wein auf ex zu trinken. Als Nummer neun die leere Flasche vom knallroten Kopf nimmt, ist Gebrüll sein Lohn. Dann ziehen alle gemeinsam die Revaler Straße hinunter, der Weintrinker, seine Kumpels und die Damen in Plüsch. Die Frauen sind Deutsche, die Männer nicht. Man verständigt sich auf Englisch, und was an Sprachkenntnissen fehlt, macht der Alkohol wett. Den kauft man nicht bei Hassan L., sondern bei Kaiser’s. Der hat auch rund um die Uhr geöffnet und Sicherheitspersonal sowie eine große Bierpfütze direkt vor dem Eingang. Rund um Warschauer, Revaler und Simon-Dach-Straße ist alles im Angebot, wofür die deutsche Hauptstadt angeblich steht: billige Getränke, Techno und die raue Kulisse eines alten Industrieviertels. „Alle vermarkten sich hier über das alternative Image Berlins. Mittlerweile entspricht das Viertel jedoch eher dem Ballermann“, sagt ein ehrlicher Barkeeper in der Simon-Dach-Straße.

    #Friedrichshain #Tourismus #Drogen